Herausforderung
Conrad Electronic vertreibt vorwiegend Artikel aus dem Bereich Elektronik und Technik. Über seine digitale Beschaffungsplattform versucht das Unternehmen den gesamten technischen Betriebsbedarf seiner Geschäftskunden abzudecken.
Für den Betrieb seiner bisherigen B2B E-Commerce Lösung verwendete Conrad diverse Standardsysteme. Einen B2B Webshop von SAP-Hybris, sein zentrales PIM-System sowie Informationen aus diversen Excel-Tabellen und Access-Datenbanken.
Die Herausforderungen für Conrad lagen im eingesetzten Webshop: Die Usability entsprach nicht mehr den heutigen Standards.
Änderungswünsche von Kunden waren entweder mit extrem hohem Zeit- und Ressourcenaufwand verbunden oder konnten vom Standardsoftware-Anbieter nicht umgesetzt werden. Das Anlegen neuer Webshops dauerte aufgrund umständlicher Prozesse zu lange.
Zudem musste für jeden neuen Kunden viel manuell getestet und erstellt werden, was eine mögliche Fehlerquelle darstellte. Dazu kamen noch die hohen laufenden Kosten durch das Lizenzierungsmodell von SAP-Hybris.
Das Ergebnis waren indirekte Umsatzverluste und eine von Beginn an suboptimale Kundenbeziehung.
Lösung durch Avantgarde Labs
Conrad’s Fokussierung auf B2B sowie das kontinuierlich wachsende Backlog an internen und kundenseitigen Anforderungen an eine ideale B2B E-Commerce Lösung führte das Management zur Entscheidung einer individuellen Lösung.
Avantgarde Labs wurde als Dienstleister ins Projekt geholt, da das Team an der Entwicklung zahlreicher vertikaler Services in der Commerce Plattform bereits beteiligt war und ein hohes Maß an Vertrauen bei Conrad Electronic hatte.
Kombiniert mit einem agilen Vorgehen und einem MVP-orientierten Funktionsumfang konnte die erste Version einer B2B E-Commerce Lösung nach nur 6 Monaten in Produktion gehen. Der neue Webshop wurde mit AngularJS Material realisiert. Die Single-Page-Web Anwendung ist schnell und gibt dem Endnutzer eine State-of-the-art User Experience.
Die gesamte Lösung skaliert automatisch anhand des jeweiligen Traffics. An Wochenenden, wenn die B2B Shops wenig genutzt werden, werden Kosten gespart und bei intensiver Nutzung sind ausreichend Ressourcen im Einsatz, damit die User Experience immer schnell und flüssig bleibt.
Mehraufwände wurden für einen gesteigerten Kundennutzen in Kauf genommen. So kann bspw. der Kundenservice mit einem intuitiv bedienbaren, grafischen Mapping-Builder komplexe Mapping-Pipelines nach Baukastenprinzip umsetzen. Damit lassen sich Bestellungen aus dem Conrad System direkt im Kundensystem abbilden.
Projektergebnis & Kundennutzen
Hervorstechend an der neuen B2B E-Commerce-Lösung ist die Integration aller benötigten Subsysteme in eine ganzheitliche Verwaltungsoberfläche. Die neuen B2B Shops mit OCI und Ariba Anbindung können jetzt mit wenigen Klicks durch Neukunden selbst angefragt werden. Nach der Validierung durch einen Conrad Mitarbeiter wird die Anfrage direkt in einen Shop umgewandelt und freigeschalten. Dabei kann jede der 17 Länderorganisation mittels einfachen Rollen- und Rechtemanagement ihre Shops selbstständig verwalten.
Die reduzierte Time-To-Market neuer Shops erfreute nicht nur die Neukunden, sondern führte bei Conrad direkt zu Umsatzsteigerungen und zu einer um 50% gestiegen Neukundenbasis bereits im ersten Jahr nach dem Release.
Während Mitarbeiter früher Änderungswünsche für den Kunden über mehrere Tage in aufwendigen Trial & Error Verfahren lösen mussten, können jetzt über die intuitive und zweckmäßige Web-Oberfläche Änderung wie Mappings und Restrictions noch während des Telefonats mit dem Kunden getätigt werden. Durch den grafischen Mapping-Builder, on-the-fly Validierungen und Simulationen werden Anpassungen auf den Realdaten sofort sichtbar. Per Knopfdruck können diese aktiviert werden und der Kunde hat diese in Echtzeit im Punchout sofort verfügbar.
Außendienst, Vertrieb und Marketing können eigenständig auf benötigte Statistiken zugreifen. Die Überprüfung von Kunden-Logins und deren Einstellungen ist auch unterwegs von mobilen Geräten möglich. Cross-Selling und Upselling Potenziale können datenbasiert erschlossen werden.
Die Integration aller benötigten Systeme, die Automatisierung der Workflows zum Aufsetzen und Verwalten der B2B Shops sowie die Self-Service-Funktionalitäten für die jeweiligen B2B-Kunden führen nicht nur zu einer Ersparnis der Arbeitsleistung von 75%. Es entfallen zusätzlich die Lizenz- und Supportkosten für die Standardsoftware.
Das positive Feedback der Kunden und das starke Wachstum der Neukundenbasis bestärken Conrad – mit individuellen Services, nahe am Kunden – auf dem richtigen Weg zu einer der relevantesten Beschaffungsplattformen in ihrem Marktsegment zu sein.